Hundehölle Apulien: Das System „canile“

Im Jahr 2006 kamen die Tierärzte im Einsatz zum ersten Mal nach Apulien und sahen die unzähligen Strassenhunde, die sich abgemagert, verletzt und voller Parasiten und Krankheiten um die Abfälle unserer Zivilisation stritten. Noch schlimmer war die Lage für die eingesperrten Seelen in den so genannten Tierheimen, auf italienisch „canile“. Spontan beschlossen die Tierärzte im Einsatz etwas für diese Tiere zu tun und ihre Situation zu verbessern.

Die Hundehölle in Apulien und der Einsatz gegen das System „canile“ in Italien ist inzwischen unser Schwerpunktprojekt. In Italien profitiert eine skrupellose Hundemafia vom Leid der verstossenen Haustiere. Der italienische Staat bezahlt einem Tierheim pro Tier pro Tag zwischen 1 und 5 Euro. Es gibt im untersten Süden Italiens Dutzende von Hundeheime mit 400 bis 1200 Tieren - ein Geschäft das sich lohnt. So sind die lokalen Tierärzte, die Politiker, die Gesundheitsbehörde und die Polizei daran interessiert, die Geschäfte mit den vierbeinigen Geldmaschinen zu erhalten und verhindern deshalb auch, dass die Tierärzte im Einsatz ihre Arbeit machen können. Wir werden täglich sabotiert, diffamiert und handfest bedroht. Wo auch immer wir Projekte starten um Strassentiere zu kastrieren, werden uns Steine in den Weg gelegt. Unser Tierarzt wurde aus formalen Gründen verhaftet, unser medizinisches Material mehrfach beschlagnahmt und unsere mobile Klinik immer wieder blockiert.

Quelle (Tierärzte im Einsatz)